Saisonabschluss im Sand

Schüler spielen Rugby im Hamburger Stadtpark.

Warmer Sand unter den Füßen, Sonne auf der Haut und eine glitzernde Wasserfläche in Sichtweite. So könnte ein Prospekt für den nächsten Sommerurlaub aussehen. Dieselben Bedingungen, ganz ohne Flugreise oder Autobahnstau, fanden die Schüler der Hamburger Rugbyvereine am 5. Juli im Stadtpark.

Auf der großen Sandfläche am frisch renovierten Planschbecken fanden sich über 70 Spieler der Altersklassen U8 bis U12 zu einem Beachrugby Turnier ein. Der veranstaltende FC St. Pauli konnte in jeder Altersklasse zwei Mannschaften stellen, die Gäste aus Eimsbüttel und Heidgraben hatten pro Altersgruppe je eine Mannschaft mitgebracht. Für besondere Freude sorgten die in der Altersklasse U12 angetretenen Spieler des HSV.

Nachdem alle die blau-weiß-roten Trikots wahrgenommen hatten, wurde auch in den anderen Altersklassen mit der Frage „wann spielen wir gegen den HSV“ energisch ein echtes Derby gefordert. Hoffentlich kann der HSV dieser Forderung in der Zukunft nachkommen.

Rugby im Sand hat einige Besonderheiten. Was unsere Spieler als “sau-anstrengend“ bezeichnen, nennt der Wissenschaftler nüchtern Dissipation. Die Energie verpufft im Sand und die Vorteile der flinken Einzelspieler schmelzen dahin, wie ein Eis in der Sonne. Schnell musste die Lektion gelernt werden, dass gerade im Sand der Ball schneller ist, als der Spieler oder die Spielerin. Ein Pass vor dem Kontakt oder ein Off-Load a lá Sonny Bill Williams wurde dementsprechend häufig mit Punkterfolg belohnt.

Um die Belastung auszugleichen, wurden die Spielregeln entsprechend angepasst. Die U8 spielte fünf, die U10 sieben und U12 zehn Minuten pro Spiel. Das sich alle im Sand langsamer bewegen und weicher fallen, führt unweigerlich zur zweiten Besonderheit des Strandrugbys: krachende Tacklings. In den Wettkämpfen zeigten auch Spieler und Spielerinnen, die auf Rasen eher zurückhaltend sind, vollen Körpereinsatz beim Niederringen des Gegners.

Als die Sonne gegen Mittag hoch am Himmel stand, wurde die Forderung nach einer Badepause immer heftiger. Die Jüngsten und Ältesten beendeten das Turnier dann auch nach einer Runde „Jeder-gegen-Jeden“, während die U10-Teams sich bunt mischten und noch zwei All-Star-Games absolvierten, bevor sie ins kühle Wasser sprangen. Derweil sich die Aktiven im knietiefen Wasser erholten, feuerten die Eltern den Grill an und sorgten für die Verpflegung der müden Helden.

Noch lange nach Abpfiff der letzten Spiele konnten die Kinder verschiedenen Vereine beim gemeinsamen Wasserrugby beobachtet werden.

Fotos: Markus Jasker