Victoria Linden – FC St. Pauli (22:8)

Bei schönstem Wetter reisten die St. Paulianer nach Hannover, mit 22 Mann und einigen Anhängern, die entweder im Bus mitreisten oder privat den Weg zum Sportplatz an der Fösse fanden.
Von Anfang an war das Spiel hart umkämpft, wobei sich die Stürmer der Lindener in den angesetzten und offenen Gedrängen ein klaren Vorteil erkämpfen konnten. Nach zehn Minuten konnten die St. Paulianer aber besser dagegen halten und es entwickelte sich ein nerven zehrendes Spitzenspiel, was beide Mannschaften auf Augenhöhe bestritten. Nach einem misslungenen Straftritt aber konnten die Victorianer den Ball tief in die Hälfte des FC bringen und zum Schrecken der braun-weißen  wurde der gutgemeinte Befreiungskick jedoch abgeblockt und ein Lindener Spieler konnte im Malfeld die Hand zum 5:0 auflegen.
Kurz danach gab Schiedrichter Himmer Kapitän Maury eine gelbe Karte wegen Meckerns. Die nächsten 10 Minuten konnten die St. Paulispieler den Lindener aber weitere Punkte verwehren und kamen nach der Zeitstrafe immer besser ins Spiel. Die Hintermannschaft des FC konnte sich mit mehreren Angriffen gut in Szene setzen, jedoch wurde aus einigen guten Situationen zu wenig herrausgespielt. Alan Ferguson konnte einen der zugesprochenen Straftritte zum zwischenzeitlichen 5:3 vollenden. Nach einer gelben Karte für Victoria waren es die Stürmer des FC, die ein Paket über 20 Meter weit in Richtung des Lindener Malfeldes schieben konnten. Da dieses regelwidrig runter gezogen wurde, gab es einen Straftritt an der 5 Meterlinie. Die St. Paulianer entschieden sich für eine Gasse und konnten die letzten 5 Meter ebenfalls per Paket vollenden. Mit einen verdienten 8 zu 5 für den FC, ging es so in die Pause.
Durch die weiter bestehende Dezimierung der Lindener  war es der FC, der von Beginn an der 2. Halbzeit die bestimmende Mannschaft war. Nach einer weiteren gelben Karte war der FC sogar kurzzeitig mit 2 Spielern mehr auf dem Platz, weil die Victorianer ihr belagertes Malfeld nicht immer mit fairen Mitteln verteidigen konnten. Immer wieder wurden die Pakete der St. Paulianer herunter gezogen oder Spieler im Paket mit Faustschlägen attackiert. Einen dieser Faustschläge ahndete der Schiedsrichter mit der gelben Karte. Direkt nach der gelben Karte wurde Alex Butaud als Fänger in der Gasse mit einen Schlag in der Luft, auf sein Knie so schwer verletzt, dass er ausgewechselt werden musste und später ins Krankenhaus kam und wohl für lange Zeit ausfallen wird.

Die Paulianer müssen sich trotz des großen Kampfes die Kritik gefallen lassen, aus dieser 20 minütigen Drangperiode nichts zählbares erzielt zu haben. Die Lindener gaben aber auch alles um Ihr Malfeld zu verteidigen. Eine weitere große Möglichkeit hatte Fritze Michau, als er einen Ball der Victorianer herausfangen konnte und alleine auf den Schlussspieler zu lief, den folgenden Überkick konnte sich Michau jedoch nicht mehr erlaufen. In der 60. Minute bekam das Spiel des FC einen Knacks als Schlussspieler Alan Ferguson sich nach einem späten Takle nur durch einen Faustschlag zu wehren wusste und das Spielfeld folgerichtig mit rot verlassen musste. Nun zeigte sich aber auch die Klasse der Lindener die ruhig und besonnen ihre Überzahl ausspielten und durch ihren Routinierprop zum Versuch kamen, dies bereits fünf Minuten nach der roten Karte. Dieser robbte sich am Boden liegend ins Malfeld und konnte so den Ball zum 10 zu 8 ablegen. Nach der Erhöhung und einem Straftritt stand es 15 zu 8 für die Hannoveraner.

In der 73 Minute konnten die Lindener durch eine schöne Einzelleistung, nämlich per Überkick auf 22 zu 8 davon ziehen und so das Spiel entscheiden. Nach der roten Karte hatten die Paulianer nichts mehr entgegenzusetzen und hätten die Lindener ihre Überzahl konsequenter ausgespielt, wäre der Sieg noch deutlicher gewesen, aber die 14 St. Paulispieler verteidigten ihrerseits mit allem was sie hatten.